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Vater mit 50, wo ist die biologische Grenze für die Väter?

Im Falle der Männer verlängert sich die Fruchtbarkeit mehr als bei den Frauen, da sie die Fähigkeit haben kontinuierlich neue Samenzellen zu produzieren. Studien beweisen jedoch, dass die Samenzellen eines Mannes um die 60 nicht dasselbe Fruchtbarkeitspotential wie die eines jungen 25-jährigen Mannes haben, da ab dem 45. Lebensjahr ihre Kapazität eine Eizelle zu befruchten und eine Schwangerschaft mittels Geschlechtsverkehr zu erreichen sinkt.

Welche Auswirkungen hat die Alterung auf die Fruchtbarkeit der Männer? Man hat zunächst festgestellt, dass sie die Hormon- und Samenzellenproduktion dadurch beeinträchtigt wird. Auch wenn noch viel geforscht werden muss, gibt es auch Daten und Resultate, die es erlauben zu behaupten, dass dieser Prozess Störungen auf molekularem Niveau in den Samenzellen bewirken können, die ihre Funktionalität beeinträchtigen können –wie es in jeder anderen Zelle unseres Körpers auch geschieht-.

Der Prozess der Alterung der Samenzellen ist das Resultat einer komplexen Interaktion von molekularen Schäden, Erhaltung und Reparatur derselben im Hoden selbst. Es handelt sich um einen unumkehrbaren Prozess, den die Lebensweise und die Genetik beeinflussen können. Aus diesem Grunde haben die Samenzellen von Männern fortgeschrittenen Alters eine höhere Wahrscheinlichkeit morphologische Störungen und genetische Mutationen de novo –das heißt, nicht geerbte Mutationen- in der Nachkommenschaft zu generieren, sie wurde sogar mit der Entwicklung von neurokognitiven Störungen in Verbindung gebracht.

Aus diesem Grund ist es wesentlich, dass über 45 Jahre alte Männer vor dem Zeugen eine Bewertung von einem Andrologen erbitten, da das Risiko gewisser multifaktorieller Fehlbildungen bei den Kindern bedeutend ist, wenn das Alter des Vaters über 50 Jahre ist. In der Tat sind viele Fehlgeburten und Schwierigkeiten beim Zeugen in Paaren fortgeschrittenen Alters gerade auf genetische Störungen zurückzuführen, die die Entwicklung des Embryos erschweren. Nun wissen wir, dass der männliche Faktor in diesem Sinne einflussreich ist.

Jedenfalls wird das Problem der vom Alter abhängigen Unfruchtbarkeit weiterhin in den entwickelten Gesellschaften wachsen, genauso wie die verzögerte Vaterschaft. Demzufolge, auch wenn man immer von der verzögerten Mutterschaft redet, ist es wichtig zu wissen, dass die männliche Fruchtbarkeit auch Grenzen hat und, dass Vater zu sein mit 50 nicht nur anstrengender ist als mit 30, sondern auch schwieriger.