Schwangerschaft ab 40, Chancen und Risiken
Möglich ist es. Aber wenn Sie beschließen, in einem höheren Alter schwanger zu werden, sollten Sie sich unbedingt gut darüber informieren, welche reellen Chancen Sie haben, sowohl auf natürliche Weise als auch mit Hilfe von Techniken der assistierten Reproduktion. In diesen Fällen ist auch der Zeitfaktor entscheidend. Dr. Jorge Rodríguez Purata, Experte für Reproduktionsmedizin bei Dexeus Mujer, beantwortet einige wichtige Fragen.
Über das Alter: Wo liegt die Grenze?
Im Allgemeinen gehen die Ärzte davon aus, dass eine Frau sich ab 38 Jahren in einem fortgeschrittenen Alter für eine Schwangerschaft befindet. Das bedeutet nicht, dass sie nicht immer noch auf natürliche Weise schwanger werden kann und das auch noch ein paar Jahre später. Aber wenn man sich die Statistik ansieht, sinken die Chancen und die Risiken nehmen zu. Für Behandlungen der assistierten Reproduktion legen sich die wissenschaftlichen Gesellschaften auf etwa 50 Jahre fest.
Welche Chancen habe ich, schwanger zu werden?
Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Die Eizellen werden mit dem Alter auch älter und ihre Qualität nimmt ab. Ab einem Alter von 40 Jahren ist der Prozentsatz von Eizellen mit Chromosomenveränderungen höher und es besteht ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt. Zudem hat das Alter auch Einfluss auf die Qualität des Spermas des möglichen Partners und die Entscheidung, die Eizellen einer Spenderin zu verwenden verbessert die Erfolgsrate bei Frauen in diesem Alter erheblich. Ein Spezialist kann Ihnen am besten sagen, welche Tests erforderlich sind, um im jeweiligen Fall festzustellen, wie die Chancen stehen.
Welche Risiken gibt es?
Im Allgemeinen müssen Sie sich keine Sorgen machen, wenn Sie gesund sind und keine chronische oder frühere Erkrankung haben. Die Risiken sind im Grunde die gleichen wie bei einer jüngeren Schwangeren, treten jedoch häufiger auf und werden schlechter vertragen, da der Organismus nicht mehr so funktioniert wie bei einer jüngeren Frau. Außerdem erhöht sich das Risiko einer Fehlgeburt und es besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit eines Kaiserschnitts bei der Entbindung.
Welche Erfolgsrate bietet eine IVF?
Das ist abhängig von der Patientin und vielen anderen Variablen. Das Alter der Frau ist jedoch ein wichtiger Faktor. Im Allgemeinen liegt die Erfolgsrate bei Frauen über 40 Jahren bei bis zu 30 % pro Zyklus und bei einer Akkumulation von Eizellen oder einer Eizellenspende bei etwa 50 %. Ab einem Alter von 45 Jahren besteht jedoch ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt.
Wann muss ich auf eine Eizellenspende zurückgreifen?
Das entscheidet der Arzt. Es wird empfohlen, wenn die Eizellenreserve unzureichend oder ungeeignet für eine Behandlung mit den eigenen Eizellen ist. Einer der Vorteile bei dieser Behandlung ist, dass gemäß spanischem Recht die Spenderinnen ein Alter zwischen 18 und 35 Jahren haben müssen, in dem Frauen die höchste Fertilität aufweisen, und daher die Eizellen die beste Qualität und Funktionsfähigkeit besitzen.