Was Sie wissen müssen, bevor Sie Ihre Eizellen einfrieren lassen
Obwohl immer mehr Frauen ihre Eizellen einfrieren lassen, wird darüber kaum gesprochen und es gibt wenige Informationen darüber. Auch die Ärzte schlagen das nicht offen vor, weil sie der Meinung sind, dass dies ein persönliche Entscheidung ist. Deshalb haben wir Dr. Marta Devesa vom Programm zum Erhalt der Fruchtbarkeit bei Dexeus Mujer gebeten, mit uns über dieses Thema zu sprechen.
1. Gibt es eine Altersgrenze?
Es gibt keine gesetzlich festgelegte Grenze, es wird jedoch empfohlen, es vor dem 37. Lebensjahr durchzuführen, da die Qualität der Eizellen ab diesem Alter abnimmt. Das bedeutet nicht, dass man die Eizellen zwischen 37 und 39 Jahren nicht einfrieren kann, man sollte sich allerdings im jeweiligen Fall über die Chancen bewusst sein. Lassen Sie dazu Ihre Eierstockreserve untersuchen. Anhand einer Ultraschalluntersuchung und einer Hormonanalyse lässt sie sich ermitteln.
2. Was kostet das?
Im Allgemeinen zwischen 2.000 und 3.000 €. Darüber hinaus ist eine jährliche „Pauschale” von etwa 300 € für die Aufbewahrung zu zahlen. In einigen Zentren ist die Pauschale für die ersten Jahre allerdings in den Kosten enthalten. Fragen Sie immer nach, was enthalten ist.
3. Weshalb sollte ich das machen?
Das könnte medizinische Gründe haben, aufgrund eines gesundheitlichen Problems, das sich auf die Fruchtbarkeit auswirkt, wie etwa bei einigen Krebsarten. Die meisten Frauen tun dies jedoch, damit sie eine Eizellenreserve mit guter Qualität haben, was ihre Chancen erhöht, in der Zukunft schwanger zu werden, da sie keinen festen Partner haben oder der Meinung sind, dass der richtige Moment noch nicht gekommen ist.
4. Kann sich das negativ auf meine Gesundheit auswirken?
Das hat keinerlei Auswirkung auf Ihre Gesundheit oder Ihre Fruchtbarkeit. Es kann jedoch zu einigen Komplikationen kommen, etwa zu Beschwerden während der Stimulationsbehandlung oder einer Infektion nach der Punktion.
5. Ist eine Mindestzahl an Eizellen erforderlich, um sie einzufrieren?
Bei der Stimulation können zwischen 10 und 20 Eizellen pro Menstruationszyklus gewonnen werden. Dies wird als optimale Menge erachtet. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass eine Menge von 10 ausreichend ist, diese Zahl ist jedoch abhängig von Ihrem Alter. Je älter Sie sind, desto mehr Eizellen sollten eingefroren werden, da möglicherweise die Qualität niedriger ist.
6. Welche Erfolgsraten bieten eingefrorene Eizellen?
Im Allgemeinen liegt die Schwangerschaftsrate bei einem Embryonentransfer unter Verwendung von eingefrorenen Eizellen bei 30-50 % pro Zyklus. Die Ergebnisse können jedoch je nach angewendeter Technik, der Qualität der Eizellen, dem Alter der Patientin zum Zeitpunkt der Aufbewahrung und den konkreten Merkmalen des jeweiligen Falles variieren.
7. Gibt es ein „Verfallsdatum”?
Im Prinzip können die Eizellen auf unbestimmte Zeit aufbewahrt werden.
8. Was passiert mit den Eizellen, die nicht verwendet werden?
Vor Beginn der Behandlung müssen Sie diverse Dokumente unterschreiben, in denen erklärt wird, welche Optionen es gibt. Wenn Sie sie nicht verwenden, können Sie entscheiden, ob Sie sie vernichten lassen, einer anderen Frau spenden (dies ist nur möglich, wenn Sie zum Zeitpunkt der Vitrifikation unter 35 Jahre alt sind) oder für Forschungsprojekte zu medizinischen Zwecken freigeben möchten.